Ida: Wie schau'st du aus dem Nebelflor
O Sonne, bleich und müde !
Es schwirrt der Heimchen heis'rer Chor
Zu meinem Schwanenliede.
Es girrt die scheidende Natur
Ihr Lebewohl so traurig;
Es stehen Busch und Wald und Flur
So trostlos und so schaurig.
Entblättert steht der Erlenhain,
Entlaubt der traute Garten,
Wo er und ich um Mondenschein
Einander bang' erharrten;
Wo er und ich im Mondenblitz,
Im Schirm der Linden sassen,
Und auf des Rasens weichem Sitz
Der öden Welt vergassen.
Ach, klagt um eure Schwester, klagt
Ihr Rosen und ihr Nelken !
Wie bald, und hin ist meine Pracht,
Und meine Blühten welken.
Der Wand'rer, der in meiner Zier,
In meiner Schönheit Schimmer
Mich schau'te, kommt und forscht nach mir,
Und sieht mich nimmer, nimmer.
Es kommt der Traute, den ich mir
Erkoren einzig habe...
Ach fleuch, Geliebter, fleuch von hier !
Dein Mädchen schläft im Grabe.
Triumph ! Auf Herbstesdämmerung
Folgt milder Frühlingsschimmer.
Auf Trennung folgt Vereinigung,
Vereinigung auf immer ! |