Wilhelm: Der Abend blüht, Temora glüht
Im Glanz der tiefgesunken Sonne.
Es küsst die See die Sinkende,
Von Ehrfurcht schaudert und von Wonne.
Ein grauer Duft durchwebt die Luft,
Umschleiert Daura's güldne Auen.
Es rauscht umher das düstre Meer,
Und rings herrscht ahndungsreiches Grauen.
O trautes Land! O heil'ger Strand!
O Flur, die jede Flur verdunkelt.
Flur, deren Schooss die Blum' enstpross,
Die alle Blumen überfunkelt.
Paart nicht den Schnee Der Lilie
Die Holde mit der Gluth der Rosen ?
Die Au, ein Kranz voll Duft und Glanz,
Reicht ihr den Preis, der Tadellosen.
Ihr Ambra-Duft durchweht die Luft,
Und würzet rings die Näh' und Ferne.
Und stirbt das Licht des Liedes nicht,
So reicht ihr Nam' einst an die Sterne. |