Ida: Der Abend blüht, der Westen glüht !
Wo bist du holdes Licht entglommen,
Aus welchem Stern herabgekommen ? |
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Luisa: Es malt der Strahl das liebe Thal,
Das sie bewohnt, der Holden Holde,
Mit Rosengluth und mattem Golde. |
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Wilhelm: Von ihr ein Blick, ein trater Nick,
Durchzuckt elektrisch Mark und Leben
Und macht den feinsten Nerv erbeben. |
Ida: Ein lichter Brand flammt See und
Land,
Es lodern in dem rothen Scheine
Die Fluren rings und rings die Haine. |
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Luisa: Geuss Hesperus mit leisem Gruss
Auf sie, den Inhalt meiner Lieder,
Die schönsten deiner Rosen nieder. |
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Wilhelm: Drum Hesperus beut Gruss und Kuss
Der Herrlichen, der Tadellosen,
Und opfr' ihr deine schönsten Rosen. |
Ida: Wie sieht so hehr das dünstre Meer,
Die Welle tanzt des Glanzes trunken,
Und sprüht lusttaumelnd Feuerfunken. |
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Luisa: Viel schöner blüht, viel wärmer
glüht
Die blasse Rose ihrer Wangen,
Und weckt in brünstiges Verlangen. |
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Wilhelm: Bewunderung und Huldigung
Heischt nur das Schön', das ewig lebet,
weil Huld und Heiligkeit es hebet. |