Wilhelm: Woher, o namenloses Sehnen,
Das den beklemmten Busen presst ?
Woher, ihr bittersüssen Tränen,
Die ihr das Auge dämmernd nässt ?
O Abendrot, o Mondenblitz,
Flimmt blasser um den Lindensitz.
Es säuselt in dem Laub der Linde;
Es flüstert im Akazienstrauch.
Mir schmeichelt süss, mir schmeichelt linde
Des grauen Abends lauer Hauch.
Es spricht um mich, wie Geistergruss;
Es weht mich an, wie Engelkuss.
Es glänzt, es glänzt im Nachtgefilde.
Der Linde grauer Scheitel bebt -
Verklärte himmlische Gebilde,
Seid ihr es, die ihr mich umschwebt ?
Ich fühle eures Atems Kuss,
O Julie, o Emilius !
Bleibt Sel'ge, bleibt in eurem Eden !
Des Lebens Hauch bläst schwer und schwül
Durch stumme leichenvolle Oden.
Elysium ist mild und kühl.
Elysium ist wonnevoll -
Fahrt wohl, ihr Trauten ! fahret wohl ! |