Ida: Vernimm es Nacht, was Ida dir vertraut,
Die satt des Tags in deine Arme flieht.
Ihr Sterne, die ihr hold und liebend auf mich schauet,
Vernehmt süsslauschend Idens Lied.
Den ich geahnt in liebevollen Stunden,
Dem sehnsuchtsvoll mein Herz entgegenschlug,
O Nacht, o Sterne, hört's ich habe ihn gefunden,
Des Bild ich längst im Busen trug.
Um seine Wiege lächelten die Musen,
Urania kos't' ihm auf dem keuschen Schooss,
die Schönheit tränket' ihn an ihrem Nektar-Busen,
Und jede Charis zog ihn gross.
In seinen Augen blitzt promethisch Feuer.
Gerecht entbrennt sein Herz in Lieb' und Zorn.
Es lüpft dem Schmachtenden die Wahrheit ihren Schleier;
Ihm sprudelt Phöbus' heiliger Born.
Freund, du bist mein, nicht für die kurze Reise,
Die durch das Labyrinth des Lebens führt;
Sieh, sieh die Sphären dort, die ewig schönen Kreise,
Wo fester unser Band sich schnürt.
Freund, ich bin dein, nicht für den Sand der Zeiten,
Der schnellversiegend Chronos Uhr enfleusst,
Dein für den Riesenstrom heilvoller Ewigkeiten,
Der aus des Ew'gen Urne scheusst. |